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Ausflug zum "fast" trockenen Edersee mit gratis Schlammkur

Nun wohne ich schon über 8 Jahre in Hessen, hab schon viel vom Edersee gehört und im Fernsehen als interessantes Ausflugsziel gesehen, aber irgendwie trotzdem nie geschafft dort hin zu fahren. Nun war es die letzten Monate so trocken und am Edersee hat es seit April kaum geregnet und immer wieder hörten wir, dass der Edersee kaum noch Wasser hat und sogar die Aseler Brücke wieder zu sehen sei. Diese Brücke ist Bestandteil der versunkenen Ortschaften...bekannt auch unter EDERSEE ATLANTIS. Also was tun? Darauf warten bis wieder so eine lange Trockenperiode kommt oder einfach einen Tag frei nehmen, sich ins Auto schwingen und einen Tagesausflug machen? Für die zweite Variante haben wir uns dann entschieden und ich muss sagen...ich hab es nicht bereut, denn es war ein super Tag dort und eins steht fest, wir fahren dort noch einmal hin und zwar dann, wenn der See wieder gefüllt ist. Dieses Mal haben wir die Extreme erlebt, denn wenn man in einer absolut mit Gras bewachsenen Landschaft steht und an denen im Trockenen liegenden Ruderbooten realisiert....das da im Schnitt zwischen 8-9 Meter an Wasserhöhe fehlen. Es nur noch eine Art etwas breiteres Bächlein gibt das da vor sich hin plätschert und man an Campingplätze vorbei fährt, wo die Camper dieses Jahr zum Baden gehen, richtig weit laufen müssen obwohl sie Urlaub direkt am Edersee gebucht haben. 

Wie wir da so im See standen, der fast ausgetrocknet war....wollte ich doch mal ins Wasser rein. Ging aber nicht so richtig, denn je näher ich zum Wasser kam versank ich auf einmal im Schlamm. Puh...war schon ein komisches Gefühl und ganz ehrlich, ich möchte nicht mal in einen Sumpf geraten! Ist schon ein Kraftakt da wieder raus zu kommen. 😳 Zum Glück gab es genügend feuchtes Gras um sich wieder die Füße sauber zu machen, denn sonst hätten wir ein kleines Problem gehabt um wieder ins Auto zu steigen und nicht alles voll zu schmaddern.😆

Es gibt aber trotzdem noch Teile des See, wo auch noch Wassersport betrieben werden kann und diese Eindrücke waren einfach phantastisch. Hat mich ein wenig an meine Kindheit in Berlin erinnert und darum bin ich gespannt, wie es sein wird wenn der See richtig voll ist. Da der See wirklich riesig ist, haben wir es natürlich an einem Tag nicht geschafft uns alles an zu sehen. Beeindruckend ist die riesige Staumauer und wenn man ganz genau hin schaut, sieht man auch die Stelle, an der am 17.Mai 1943 eine von den Engländern geworfenen Rotationsbombe, ein riesiges Loch von 70 x 20 Meter riss. 160 Millionen Kubikmeter Wasser brachten den Tod für 68 Menschen und zerstörten 213 Häuser, viele Brücken und die komplette Ernte der betroffenen Dörfer. 

 

Auf der Suche nach EDERSEE ATLANTIS haben wir auch den Friedhof Alt- Bringhausen gefunden, der aber noch nicht ganz trocken gelegt war. Die Gräber wurden damals vor der Flutung versiegelt, aber inzwischen hat das Wasser doch seine Spuren hinterlassen und einiges ist schon kaputt. Wie ich erst später realisiert habe, waren Oberhalb des Friedhofes ganz viele Kindergräber und daran erkennt man, wie hoch früher die Kindersterblichkeit war.


Es war ein schöner Ausflug in eine wirklich wunderschöne Landschaft und ich freu mich heute schon auf das nächste Mal. Wer die Möglichkeit hat sich den Edersee einmal an zu schauen, sollte diese nutzen. 

Nun wünsche ich Euch ein Gut's Nächtle. 

Eure Kerstin

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